Spätakne: Alles über zu Unreinheiten neigende Haut bei Erwachsenen

Hautunreinheiten und Akne verbinden wir vor allem mit Teenagern in der Pubertät. Aber was, wenn Anzeichen von unreiner Haut noch mit 30 oder 40 Jahren auftreten?

Wie entstehen Hautunreinheiten?

Die Grundlage für Anzeichen von Unreinheiten ist eine übermäßige Produktion von Hauttalg. Dieses spezielle Fettgemisch ist wichtig für die Geschmeidigkeit der Haut und schützt sie gleichzeitig vor äußeren Einflüssen. Wird zu viel Talg über die Kanäle der Talgdrüsen auf der Haut verteilt, wirkt der Teint fettig und glänzt. Kann der überschüssige Talg – zum Beispiel durch eine Verhornungsstörung – nicht abfließen, setzt er sich in den Poren ab. Auf diese Weise bilden sich die bekannten Mitesser. Kommen die Mitesser in Kontakt mit bestimmten Bakterien, begünstigt dies die Entstehung von zum Teil inflammatorischen Pickeln. 

Was sind die Ursachen von Spätakne?

Die verstärkte Produktivität der Talgdrüsen sowie die Neigung zu Spätakne sind in der Regel hormonell bedingt und können durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst werden. Hier finden Sie einen Überblick zu den möglichen Einflussfaktoren. 

Genetische Veranlagung

Zu Akne neigende Haut kann zum Teil erblich bedingt sein. Zwar scheint es kein spezifisches Gen zu geben, das die Entstehung von Akne fördert, dennoch spielen die Gene eine gewisse Rolle. Die Genetik kann beispielsweise Einfluss darauf haben, wie effektiv das Immunsystem das sogenannte Propionibacterium acnes abwehrt.(2) Dieses Bakterium ist ein natürlicher Teil der Hautflora, kann bei einer Überbesiedlung aber auch Anzeichen von Akne begünstigen. Zudem geben Studien Hinweise darauf, dass die Neigung zu Akne Tarda stärker ist, wenn die Eltern oder Geschwister ebenfalls von Spätakne betroffen waren.(3) 

Hormonelle Veränderungen

Eine Veränderung des körpereigenen Hormonhaushalts kann auch im Erwachsenenalter Anzeichen hormoneller Spätakne auslösen. Dies können beispielsweise eine Schwangerschaft, das Absetzten hormoneller Verhütungsmittel oder die Wechseljahre sein. Durch diese Einflüsse kommt es meist zu einem unausgeglichenen Verhältnis zwischen den Sexualhormonen – genauer gesagt, zwischen den weiblichen Östrogenen und den männlichen Androgenen. Besteht ein Überschuss an Androgenen, begünstigt das eine erhöhte Aktivität der Talgdrüsen. 

Unausgewogene Ernährung

Eine unausgewogene Ernährungsweise kann sich unter Umständen auf das Hautbild auswirken. Eine sehr zuckerhaltige Ernährung beispielsweise sorgt dafür, dass der Blutzuckerspiegel rasch ansteigt. Es wird vermutet, dass dadurch das Hormon Androgen verstärkt ausgeschüttet wird. Dies kann eine übermäßige Talgproduktion nach sich ziehen, wodurch wiederum Anzeichen von Hautunreinheiten entstehen können. Auch der Verzehr von Milch steht im Verdacht, ein möglicher Auslöser von Hautunreinheiten zu sein. 

Körperlicher und emotionaler Stress 

Der menschliche Körper reagiert in Stresssituationen sehr sensibel, sodass bei körperlichem und seelischem Stress ebenfalls Hautunreinheiten auftreten können. Der Körper schüttet unter Anspannung die Stresshormone Cortisol und Adrenalin aus, wodurch die Talgproduktion angeregt wird.(4) Zudem werden inflammatorische Prozesse in Gang gesetzt, welche die Entstehung von Akne ebenfalls begünstigen. 

Falsche Hautpflege

Zeigen sich die ersten feinen Linien und Fältchen im Gesicht, greifen viele Frauen zu einer reichhaltigeren Pflege. Je nach Hauttyp können fetthaltige Cremes die Haut jedoch überpflegen: die Poren verstopfen und Anzeichen von Hautunreinheiten werden begünstigt. Auch sogenannte komedogene Inhaltsstoffe haben diesen Effekt auf die Haut.

Ungesunder Lebensstil

Auch der individuelle Lebensstil kann sich sichtbar auf die Haut auswirken. Nikotin beispielsweise steht in Verdacht, die Entstehung von Akne zu begünstigen. Ein eindeutiger Zusammenhang ist wissenschaftlich allerdings bislang nicht belegt und die Studienlage ist widersprüchlich. Es ist jedoch möglich, dass hohe Dosen von Nikotin zu einer übermäßigen Verhornung der Hautzellen führen. Darüber hinaus enthält Zigarettenrauch Stoffe, die inflammatorische Prozesse begünstigen.(5) Auch andere Faktoren wie Alkohol oder Schlafmangel können das Hautbild beeinflussen, die Hautschutzbarriere schwächen und Anzeichen von Inflammationen auslösen oder verstärken. 

Inhaltsstoffe von Medikamenten

Die Einnahme bestimmter Medikamente kann Anzeichen von Akne Tarda ebenfalls begünstigen. Dazu gehören unter anderem Antibiotika, Anabolika, Psychopharmaka und Neuroleptika. In manchen Fällen kann es deshalb ratsam sein, mit dem behandelnden Arzt über einen Medikamentenwechsel zu sprechen. 

Welche Sonnenpflege eignet sich bei Anzeichen von Spätakne?

Täglicher Sonnenschutz ist wichtig für jeden Hauttyp, denn der Einfluss von UV-Strahlung ist für etwa 80 % der sichtbaren Anzeichen von Hautalterung verantwortlich.(11) Häufig gibt es jedoch Bedenken, bei fettiger und zu Unreinheiten neigender Haut zusätzlich eine Schicht Sonnenschutz aufzutragen. Tatsächlich ist es ratsam, hier ein paar Besonderheiten zu beachten. Sonnencreme für zu Akne neigende Haut sollte leicht formuliert und nicht komedogen sein. Idealerweise wählen Sie einen Sonnenschutz, der speziell für die Bedürfnisse der Haut bei Anzeichen von Unreinheiten konzipiert wurde.

Make-up bei zu Spätakne neigender Haut

Das Tragen von Make-up ist auch bei zu Akne neigender Haut möglich. Eine gut deckende Foundation kann die Anzeichen von Spätakne geschickt kaschieren und den Teint ebenmäßiger wirken lassen. Wählen Sie hierfür eine nicht komedogene Foundation, die für fettige und zu Unreinheiten neigende Haut entwickelt wurde. Zum punktuellen Abdecken kleiner Makel eignet sich zudem ein Abdeckstift. 

Ganz wichtig: Reinigen Sie Make-up Pinsel und Co. regelmäßig, damit Bakterien, Staub und Make-up-Rückstände nicht auf der Haut verteilt werden. 

Tipps gegen Anzeichen von Spätakne für den Alltag

Zusätzlich zur täglichen Hautpflege können Sie Ihre Haut mit diesen Alltagstipps aktiv unterstützen, um Anzeichen von Spätakne zu mildern. 

• Drücken Sie Hautunreinheiten nicht selbst aus. Besonders bei bereits geröteten oder schmerzhaften Anzeichen kann das Ausdrücken die Inflammation verstärken. Häufig können auch unschöne Aknenarben zurückbleiben. 

• Ernähren Sie sich möglichst ausgewogen und beobachten Sie, ob sich bestimmte Nahrungsmittel mit eventuell auftretenden Anzeichen von Hautunreinheiten in Zusammenhang bringen lassen. 
Versuchen Sie, Stress so gut wie möglich zu vermeiden und gönnen Sie sich regelmäßige Auszeiten vom hektischen Alltag. 

• Wechseln Sie Ihre Kopfkissenbezüge regelmäßig und verwenden Sie ein mildes Waschmittel, um die bereits beanspruchte Haut zu schonen. 

• Fassen Sie sich so wenig wie möglich in das Gesicht. Im Laufe des Tages bleiben Bakterien und Schmutzpartikel auf den Händen zurück, die Sie trotz regelmäßigen Händewaschens bei Berührung mit dem Gesicht auf der Haut verteilen können. 

• Reinigen und desinfizieren Sie Ihr Handydisplay regelmäßig. Laut eines Artikels der University of Arizona(12) befinden sich auf dem Handy mehr Bakterien als auf einer Toilette.

Bitte beachten Sie: Sind die Anzeichen der Unreinheiten stark ausgeprägt oder sehr hartnäckig, fragen Sie einen Dermatologen um Rat.

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